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Anfang Januar haben wir unseren kleinen Anbau - den "Schweinstall" - in dem später einmal die Haustechnik einziehen soll, zum Teil abgetragen und wieder aufgemauert. Was noch gefehlt hatte, war die letzte Lage Steine inklusive Armierungsstahl (der sog. Ringanker). Die Armierung muss im Haus verankert werden, damit die Last, die später über das Dach kommt, gehalten werden kann und der Anbau nicht irgendwan nach vorne kippt. Allerdings mussten vorher an der Nordseite des Hauses noch einige Balken ausgebessert bzw. getauscht werden. Da das inzwischen erledigt ist, konnte nun auch der Ringanker kommen!
Erst mal kam dazu eine Reihe Schalungssteine auf die Mauer. Dann musste der Armierungsstahl gebogen und eingelegt und am Ende die Steine mit Betonestrich ausgegossen werden. Im nächsten Schritt kann die Zimmerei jetzt den neuen Mini-Dachstuhl bauen!
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Wir haben Urlaub, es hat kuschelige 34 Grad, was kann man sich das Schöneres vorstellen als 200 Säcke Schüttung ins muggelige Dachgeschoss zu verfrachten und einzubringen 😅! Zum Glück hatten wir ein paar helfende Hände und v.a. den Lastenaufzug der Zimmerei zur Unterstützung 😉.
Die Vorarbeiten dazu hatten wir an den Wochenenden vor dem Urlaub erledigt: das Loch in der Decke mit Lehmstaken ist geschlossen, die Bohlen der Balken-Bohlen-Decke sind abgeschliffen, wo nötig ausgebessert und verleimt. Und zum Schluss wurde das komplette DG einmal durchgesaugt, damit sich die Schüttung auch wohlfühlt 😄. Als Schüttgut verwenden wir Blähton mit einer relativ kleinen Korngröße von 4-8 mm. In die Hohlräume muss zuerst eine Rieselschutzbahn eingelegt werden, damit die Blähtonkörnchen nicht nach unten ins OG wandern. Dann kommt die Schüttung rein und am Ende wird alles glattgezogen. Im nächsten Schritt können dann OSB-Platten aufgelegt und verschraubt werden - das machen unsere Zimmerer, die gerade im wohlverdienten Sommer-Betriebsurlaub sind. Und dann kann auch schon der Bodenaufbau beginnen! Und vor allem haben wir dann - seit fast einem Jahr - endlich wieder eine durchgehende, begehbare Fläche im Dachgeschoss - ein Träumchen 😄!
Die einzigen Bereiche, die noch keine Schüttung bekommen, sind das Feld mit den Lehmstaken und der Bereich über dem Badezimmer. Das Lehmstaken-Feld bekommt seine Schüttung in ca. 2-3 Wochen, sobald der Lehm halbwegs durchgetrocknet ist und im Bereich über dem Badezimmer ist der Deckenaufbau (wegen der erhöhten Feuchtigkeit) ein anderer. Dort wird eine Dämmung eingebracht, sobald im Bad die Decke eingebaut wird.
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Bei der Sanierung der Balken an der Nordseite hat sich leider beim Ausbau eines Balkens durch die Zimmerei die daran befestigte Lehmstaken-Decke verabschiedet. Dadurch klafft seit Längerem ein ca. 1 x 3 Meter breites Loch im Dachgeschoss. Da auch im darunterliegenden (Schlaf)-Zimmer der Boden komplett neu gemacht wird, kann man dort vom DG bis ganz nach unten ins EG gucken. Das ist natürlich auch nicht ganz ungefährlich. Außerdem soll bald die Schüttung ins DG einziehen, damit wir mit dem Bodenaufbau starten können. Deshalb war es höchste Zeit das Loch wieder zu schließen und zwar so, wie es einmal war: mit Lehmstaken!
Lehmstaken oder Lehmwickel - manchmal auch Lehmweller genannt - sind Hölzer (Staken), um die ein Strohlehm-Gemisch gewickelt wird. Die Staken werden dann zwischen zwei Deckenbalken geklemmt (durch eine Nut an beiden Innenseiten der Balken) und können dann von unten mit Lehm glattgezogen und verputzt / gestrichen werden. Ein alte Form des Deckenaufbaus, die sich in Färbi an einigen Stellen findet, und zwar überall dort, wo keine Balken-Bohlen-Decken sind. Leider findet man recht wenig Infos dazu, wie man Lehmstaken richtig herstellt. Schon gar keine Videos, in denen man sich etwas abgucken könnte 😕. Wir sind hin und wieder im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim und haben dort vor ca. 2 Jahren einmal zugesehen, wie Lehmwickel gemacht wurden (damals wussten wir allerdings noch nicht, dass uns das auch einmal bevorsteht 😄). Bei unserem letzten Besuch im Freilandmuseum im Juli wurden leider keine Lehmwickel gemacht, aber wir konnten zumindest herausfinden, dass man idealerweise langes Roggenstroh dazu verwenden sollte. Es sollte optimalerweise mindestens 1,20 Meter lang sein, damit man die Strohhalme nach der Einarbeitung des Lehms gut um die Staken wickeln kann. Also haben wir uns erst mal auf die Suche nach langem Roggenstroh gemacht. Roggen ist nun leider nicht das gängigste Getreide in unserer Gegend und beim "normalen" dreschen und häckseln bleibt von den langen Strohhalmen natürlich nicht allzuviel übrig. Trotzdem hatten wir Glück: auf unsere Suchanfrage hat sich ein Landwirt aus der Gegend gemeldet, der angeboten hat einen kleinen Teil seines Roggenfeldes stehen zu lassen, so dass wir langes Stroh bekommen - juhu 🙃! Aber nun ja, die Freude hielt nicht allzu lange...In der Woche in der er dreschen wollte, kam spät am Abend eine Nachricht: wegen einem Gewitter musste das Dreschen schnell gehen und dabei hatte der Landwirt komplett vergessen, uns einen Streifen langes Stroh stehen zu lassen. Bei Nachhausefahren ist es ihm dann eingefallen, da war es aber leider zu spät 😭. Wir konnten leider niemanden mehr finden, der noch Roggenstroh auf dem Feld stehen hatte - inzwischen war schon alles abgeerntet. Und das Loch im Dachgeschoss muss dringend geschlossen werden, damit die Schüttung rein kann. Plan B musste also her! Wir haben deshalb beschlossen Roggenstroh aus ganz normalen HD-Ballen zu verwenden (mit entsprechend kurzen Strohhalmen). Um den Lehmwickeln die Stabilität zu geben, für die normalerweise die langen Strohhalme sorgen, haben wir Jutegewebe verwendet, das wir als äußere Schicht um die Wickel gelegt haben. Historisch nicht ganz einwandfrei - aber einen Versuch wert 😁! Wir haben erst mal zwei "Probe-Wickel" gemacht und in die Decke eingelegt. Und siehe da: drei Tage später hingen sie noch dort. Plan B schien also zu funktionieren und wurde auf die restlichen Lehmwickel angewandt 😉. Etwas überschwäglich haben wir direkt im Anschluss die neue Decke von unten glattgezogen und die Bereiche zwischen den Staken mit Lehm verschmiert. Das war wohl etwas zu viel feuchter Lehm auf einmal - am nächsten Tag lag ein Teil des Lehms wie Kuhfladen wieder am Boden 🙈. Wir hätten vermutlich abwarten sollen, bis die Lehmstaken etwas angetrocknet sind. Aber naja, halb so wild! Das Schöne an Lehm ist: wenn es nichts wird, einfach mit Wasser wieder einweichen und nochmal probieren 😊!
Wie immer hier noch ein paar Bilder der ganzen Aktion. Da wir im Internet kaum Infos zum Herstellen von Lehmwickeln finden konnten, haben wir außerdem ein Video gedreht - vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen, der auch eine Lehmwickeldecke sanieren / wiederherstellen will und kein langes Roggenstroh zur Hand hat.
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Zwischen unserer zukünftigen Küche im Tonnengewölbe des EG und dem zukünftigen Esszimmer war bislang noch eine Wand, an die wir uns aus statischen Gründen noch nicht herangetraut haben. Inzwischen sind die Vorarbeiten der Zimmerer im darüberliegenden Zimmer und an der Nordfassade soweit abgeschlossen, dass wir mal wieder etwas einreißen durften 😄. Konkret musste das Tonnengewölbe dazu etwas gekürzt und die bisherige Mauer inklusive (moderner) Tür herausgenommen werden. Im nächsten Schritt konnte unsere Zimmerei dann die neue Deckenkonstruktion einbauen. Das darüberliegende zukünftige Schlafzimmer ist das Zimmer dessen Fußboden nach unten versetzt wird, damit wir dort etwas mehr Raumhöhe gewinnen - so war es ursprünglich 1786 tatsächlich auch, bevor zu einem späteren Zeitpunkt das Tonnengewölbe eingebaut wurde. Hier ein paar Fotos der ganzen - ziemlich staubigen - Aktion 😷:
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Gerade gibt es nicht so viel zu berichten, wir wurschteln so vor uns hin 😄. Die Bohlen der Balken-Bohlen-Decke sind inzwischen zum Großteil abgeschliffen und nebenher erledigen wir - quasi auf Zuruf der Zimmerer - verschiedene Rück- und Aufbauarbeiten. Inzwischen hat Färbi kein einziges Fenster mehr und es wir mussten schon einige Gefache (quasi die Füllung in den "Fachwerklücken") ausbauen, damit die Holzschäden am Fachwerk repariert werden können. Die meisten Gefache sind mit Bruchsandsteinen ausgemauert. Die befreien wir vom Putz und werden sie später im Garten "recyclen". Die Gefache werden dann - wenn alles repariert ist - wieder mit Ziegelsteinen ausgemauert. Über dem Gewölbe haben wir im 1. OG eine Mauer eingebracht, damit die Zimmerer ein Auflager haben, um die kaputten Balken am Nordgiebel austauschen zu können.
Eine Neuigkeit gibt´s dann aber doch noch (hab ich ja im Titel schon gespoilert): Färbi hat sich auf seine alten Tage einen Instragram Account angelegt, um darüber vielleicht den ein oder anderen neuen Besucher hier begrüßen zu dürfen 😊 - weiter unten gibt´s den Link.