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Hier war es lange ruhig, was daran liegt, dass wir seit Wochen an ein und derselben Arbeit sind: der Dämmung im Dachgeschoss bzw. besser gesagt an den diversen Vor- und Nacharbeiten dazu. Die Dämmung an sich ist ja eigentlich keine große Sache, aber dann kommt eben dazu, dass wir ein Haus mit besonderen Bedürfnissen haben, bei dem eben alles immer etwas komplizierter ist 😉. Wir machen eine Zwischensparrendämmung mit Holzfasermatten. Bei Färbi ist es aber nicht wie bei einem Neubau, dass man gerade Sparren ohne Risse in gleichmäßigem Abstand hat, sondern jeder Sparrenabstand unterschiedlich ist und die Sparren eher "altbaugerade" und mit teilweise 1-2 cm breiten Rissen versehen sind. Alles lösbar, aber eben zeitraubend.... An unseren Sparren wurden bei der Dachstuhlsanierung sog. Beilaschungen angebracht - also quasi Sparren neben den Sparren. Das musste gemacht werden, damit man eine gerade bzw. ebene Fläche hat, um außen die Dachlatten, Außendämmung und Ziegel und nach innen den Deckenaufbau aufbringen zu können. Wir verwenden als Dampfbremse keine durchgehende Folie, wie das sonst meist gemacht wird, sondern OSB-Platten. Die Dampfbremsen-Folie kommt bei uns nur an den Übergängen zur Außenwand und zum Fußbodenunterbau zum Einsatz. Auf die OSB-Platten kommen dann im nächsten Schritt Holzfaserplatten als Putzträger für den Lehmputz.
Arbeitsprogramm ist also Folgendes:
- Übergänge der Wände an den Giebeln und Fußbodenunterbau (OSB) mit Dampfbremsen-Folie versehen, die dann später an die OSB-Verschalung geklebt wird. Dabei wird eine spezielle Klebemasse eingesetzt, die ähnlich wie Silikon angebracht wird - das geht nur sehr viel bescheidener, weil der Kleber sehr zäh ist und überall klebt (nur nicht da wo er soll 😅). Dann wird die Dampfbremsen-Folie zugeschnitten und angeklebt. Das war v.a. um die Sparren herum ein großer Spaß, da man z.B. auch größere Risse in den Balken irgendwie luftdicht bekommen muss und viele Bereich echt schlecht zugänglich sind
- Holzfaserdämmung zuschneiden und zwischen die Sparren einbringen - dauert auch etwas länger als gewöhnlich, wenn jeder Abstand unterschiedlich ist
- OSB-Platten auf den Beilaschungen anbringen - dabei entstehen Hohlräume vor den alten Sparren, die auch mit Dämmung ausgestopft werden müssen. Um die neuen Gauben herum ist die OSB-Verschalung auch eine ziemliche Frickelarbeit, die entsprechend viel Zeit frisst. Außerdem mussten im Bereich der Gauben die Beilaschungen von den Sparren entfernt werden, da diese Bereiche ja sichtbar bleiben und nicht mit OSB verschalt werden. Sparren entfernen klingt trivial - wenn man aber mit dem Akkuschrauber und einer "normalen" Säge dort nicht mehr drankommt (weil wir inzwischen wieder ein Dach und schon ein paar Einbauwände haben), wird auch das schnell ein ziemlich ätzender Job...
- Verschraubte OSB-Platten alle 10 cm an die Beilaschungen nageln (aus statischen Gründen.. oder um uns zu ärgern - bin nicht ganz sicher😉)
- Stöße der OSB-Platten mit speziellem Klebeband möglichst luftdicht abkleben. Ebenso Übergänge zu allen "Durchdringungen" (also z.B. Sparren) - das steht uns noch bevor
- Dampfbremsen-Folie aus Schritt 1. mit Klebeband an den OSB-Platten ankleben. Das aber nicht auf Zug - das wäre zu einfach - sondern mit einer ca. 2-cm langen "Dampfbremsenschlaufe". Die Folie kann sich bei Temperaturveränderungen nämlich etwas ausdehnen. Wenn man sie ohne Schlaufe festklebt, kann zu viel Spannung auf die Dampfbremse kommen und es kommt im schlimmsten Fall zu Undichtigkeiten
Und alle Arbeitsschritte finden natürlich meistens in höchst ergonomischer Lage statt, denn wir haben ja zum Glück keinerlei Balken oder bereits eingezogene Einbauwänden im Dachgeschoss 🙈. Wir arbeiten also neuerdings auch gerne mal im Liegen oder auf einer Leiter, den Kopf im 90 Grad Winkel in irgendeine Ecke gezwängt. Der Staub und Dreck der letzten 300 Jahre, Holzfasern, Sägespäne und Klebereste sind auch eine ganz hervorragende Kombination, die deutlich zum ergonomischen Arbeiten beitragen.
Man kann vielleicht herauslesen, dass der aktuelle Job nicht unbedingt zu den bisherigen Highlights zählt 😂. Die einzelnen Schritte an sich sind auch gar nicht sooo schlimm, es ist eher die Zermürbungstaktik der vielen Einzelschritte, die es so nervig macht. Jetzt sind wir aber langsam auf der Zielgeraden und freuen uns, bald mal wieder etwas anderes machen zu können 🙌!
Hier - wie gewohnt - ein paar Impressionen:
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Nachdem der Boden im EG auf die richtige Höhe ausgebaggert war und die Leerrohre für Elektroleitungen bzw. die Abwasserrohre verlegt waren, konnte es endlich mit dem Bodenaufbau losgehen. Über die Erdschicht kommt zunächst ein Geovlies und darüber Glasschaumschotter, der mit einer Rüttelplatte verdichtet wird, so dass die Schicht am Ende ca. 30 cm dick ist. Glasschaumschotter dient der Dämmung und ist kapillarbrechend, so dass er aufsteigende Feuchtigkeit verhindert. Darüber wurde dann die Bodenplatte gegossen. Das hat - wie auch das Ausbaggern - die Firma Hippacher R.H. Massivbau für uns übernommen. Deshalb konnten wir leider nicht live dabei sein. Aber das Endergebnis konnten wir dann am Wochenende bestaunen 😊! Der Unterschied zu vorher ist natürlich der Hammer - krass was ein durchgängiger, gerader, massiver Boden ausmacht. Gleich ein ganz anderes Raumgefühl 😄! Und unsere Treppe hat auch wieder etwas mehr Boden unter den Füßen 😊. Bevor es mit dem Bodenaufbau weitergehen kann, heißt es jetzt erst mal wieder warten. Und zwar auf die Angebote für die Heizung und Lüftung, da die entsprechenden Leitungen z.T. in den Estrich gelegt werden müssen. Außerdem muss unser Strom-Hausanschluss umziehen. Dort wo er bisher war (im Flur links von der Haustür), soll er nämlich nicht bleiben. Die Wand für den Hausanschluss ist schon vorbereitet - jetzt brauchts nur noch einen Elektriker 🙃.
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Nein, sooo schnell ging es dann leider doch nicht. Aber die ersten vier Wohnungen sind tatsächlich bezugsfertig! Allerdings sind sie nicht für uns Zweibeiner, sondern für die gefiederten Freunde gedacht 😊. Um genauer zu sein für Mauersegler. Färbi bietet nämlich optimale Bedingungen für diese wendigen Flugkünstler. An der Südfassade, an der sich der Schopfwalm befindet, ist nämlich ausreichend Platz nach unten, so dass sie die Nistgelegenheit gut anfliegen und vor allem sicher verlassen können. Außerdem gibt es bereits Mauersegler in Lonnerstadt, so dass sie die Nistmöglichkeiten hoffentlich auch finden und annehmen werden. Mauersegler sind Höhlenbrüter, die früher Hohlräume in und an Gebäuden genutzt haben, die sich bei der Konstruktion des Dachstuhls quasi zwangsläufig ergeben haben. Heutzutage werden Gebäude und auch deren Dächer aber hermetisch abgeriegelt und Lüftungsöffungen oft mit Gittern verschlossen. Das führt dazu, das Mauersegler deutlich weniger Nistplätze finden, als das früher der Fall war. Färbis Schopfwalm hat in der Mitte einen großen und relativ breiten Balken, der sich gut als Basis für Mauersegler-Nistplätze eignet. Darüber haben wir eine Holzkonstruktion angebracht und vier "Wohnungen" abgeteilt. Mauersegler wohnen nämlich gern in Gesellschaft und nicht allein😊. Damit der Kasten von unten nicht auffällt haben wir ihn - wie die umgebenden Balken auch - mit grauer Leinölfarbe gestrichen, was unbedenklich für Vögel ist. Bei der Konstruktion haben wir uns im Internet informiert, damit die Größe der Wohnungen und das Einflugsloch richtig dimensioniert sind und wir hoffentlich bald ein paar Untermieter begrüßen dürfen 😊! Jetzt wo der Kasten sitzt, kann dann auch das große Fenster im Giebel kommen. Einen Teil davon wird man öffnen können, so dass wir, wenn es nötig ist, später auch an den Nistkasten herankommen.
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Wie im letzten Beitrag angekündigt gibt es heute eine Update zum Ausschachten der Böden im Erdgeschoss. Die Firma Hippacher R.H. Massivbau ist mit schwerem Gerät angerückt und unterstützt uns beim Ausheben der Böden im Erdgeschoss 😊. Der Minibagger musste dazu erst einmal ins Haus kommen - und ich sag mal so: viel größer hätte er nicht sein dürfen 😄. Das Geländer an der Außentreppe musste weichen, außerdem einer der Hoftor-Pfosten, damit die Mulde für den Aushub gut in den Hof kommt. Naja, ein bisschen Schwund ist wohl immer 😉- war beides nicht historisch und wird sowieso irgendwann neu gemacht.
An einigen Stellen mussten vor dem weiteren Ausbaggern erst mal Unterfangungen aus Estrichbeton eingebracht werden. Das betrifft v.a. die Nordseite, dort wo sich das Tonnengewölbe befindet und zukünftig unsere Küche hineinkommen soll. Die Sandsteinplatten im Flur und im Treppenhaus-Bereich haben wir jetzt erst einmal herausgenommen und zwischengelagert, damit dort auch ausgebaggert werden kann. Das war bei den größeren Platten ein ziemlicher Kraftakt. Gerade im Treppenhaus waren viele Platten doch recht brüchig und wir konnten sie leider nicht alle am Stück bergen.
Eine weitere Herausforderung war unsere Treppe ins 1. OG. Da sie auf dem alten Boden aufliegt, mussten wir sie sichern, um den Boden herausnehmen und auch dort ausbaggern zu können. Deshalb haben wir jetzt eine freischwebende Houdini-Treppe 😄. Ganz freischwebend ist sie natürlich nicht - wir haben sie zunächst mit Holzklötzen an der Wand verschraubt und den Treppenpfosten am darüberliegenden Stockwerk aufgehangen. Die beiden unteren Stufen mussten wir ausgebauen, weil wir diese nicht mit aufhängen konnten. Da sie einige Risse und Fehlstellen haben, hätten wir sie aber früher oder später zur Renovierung sowieso ausbauen müssen. Der erste Gang über die Houdini-Treppe war gewöhnungsbedürftig 😅- aber sie wirkt tatsächlich fast stabiler als zuvor.
Übrigens haben wir endlich das letzte Gefach fertig ausgemauert 🙌. Aber keine Sorge - der nächste größere Job steht schon in den Startlöchern: die Zwischensparrendämmung im Dachgeschoss 😊!
Hier ein paar Eindrücke - die aktuelle Raumhöhe in den gebaggerten Räumen ist übrigens schon beachtlich 😄, kommt auf Fotos aber schlecht zur Geltung.
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Bald soll es im Erdgeschoss ans Ausschachten und den Bodenaufbau gehen, deshalb ging es jetzt endlich dem Terazzoboden im Flur und im Treppenhaus an den Kragen! Ich weiß - Terazzo ist wieder in und ja sooo robust. Aber ich find ihn trotzdem schrecklich 😄 - und zu Färbi passt er definitiv nicht. Ein Großteil der alten Terazzofliesen hat übrigens innerhalb weniger Stunden einen Nachbesitzer gefunden - es gibt sie also definitiv diese Terazzoliebhaber 😅.
Mit dem Ausschachten hatten wir ja Anfang des Jahres schon in ein paar Zimmern angefangen, bis der Erdhaufen im Garten dann doch etwas groß wurde und der Statiker erst mal die Bremse eingelegt hat 😏. Färbi hat - wie praktisch alle alten Häuser - nämlich kein Fundament im eigentlichen Sinn. Es thront nur auf ein paar wenigen Reihen Sandsteinen. Buddelt man also zu nah an die Wände wird es statisch irgendwann ungemütlich und man sollte erst mal wieder etwas Stabilität herstellen, bevor man weitermacht...Deshalb haben wir entschieden uns für diesen - nicht gerade unanstrengenden Job - Unterstützung zu holen. Die Unterstützung bringt einen Minibagger mit und entsorgt den Erdaushub gleich mit 😊! Mehr dazu gibt´s bald!
Heute gibt´s erst mal ein paar Bilder der Terazzo-Aktion. Wir wussten, dass darunter Sandsteinplatten liegen, hatten aber befürchtet, dass diese in keinem guten Zustand sind. Denn darauf waren die Terazzofliesen in ein, nicht gerade sparsames, 10-15 cm dickes Mörtelbett gelegt worden. Aber erstaunlicherweise hat das dem Sandstein nicht viel ausgemacht und die Platten kamen ohne größere Reinigungsaktion schon recht gut zur Geltung. Wie wir jetzt damit verfahren, wissen wir noch nicht. Leider sind viele Platten gebrochen und v.a. sind sie an manchen Stellen sehr uneben, was das Laufen etwas gefährlich macht. Und der Denkmalschutz hat natürlich auch noch ein Wörtchen mitzureden 😉. Erst mal werden wir sie auf jeden Fall evakuieren und wenn sie nicht im Haus zum Einsatz kommen, dann auf jeden Fall an anderer Stelle (z.B. im Außenbereich).
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