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Da es aktuell nicht viel Neues zu berichten gibt (die bürokratischen Mühlen mahlen gemächlich vor sich hin 🙄), möchten wir den heutigen Beitrag dem Thema Denkmal-Förderung widmen.
Da wir anfangs keinen wirklichen Durchblick bzgl. der verschiedenen finanziellen Fördermöglichkeiten im Bereich Denkmalschutz hatten, dachten wir es geht anderen vielleicht auch so. Deshalb hier ein kleiner Überblick für Interessierte, der evtl. dem ein oder anderen weiterhilft. Die Infos zur direkten Förderung beziehen sich vorwiegend auf Bayern, Bezirk Mittelfranken, in dem unser Färbi sesshaft ist und erheben natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Aktualität 😇.
Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten eine Denkmalsanierung finanziell etwas weniger schmerzhaft zu gestalten 😉:
1. Direkte Förderung d.h. Beantragung von Fördermitteln, die man ausgezahlt bekommt
und/oder
2. Indirekte Förderung über erhöhte steuerliche Abschreibung (sog. Denkmalschutz-AfA) nach Abschluss der Sanierung (entweder über das jeweilige Sanierungsgebiet - z.B. die Gemeinde oder Stadt - oder als Einzeldenkmal über das zuständige Landesamt für Denkmalpflege). Die Denkmal-AfA beträgt bei Selbstnutzung jährlich 9% über zehn Jahre (§§ 10f EStG).
Welche Option günstiger ist, oder ob ggf. eine Kombination aus direkter und indirekter Förderung Sinn macht (was prinzipiell möglich ist), ist u.a. von der Höhe der Sanierungskosten, dem Einkommen und der Steuerklasse abhängig. Je höher die Kosten und je höher das Einkommen, umso eher lohnt sich die indirekte Förderung über die steuerliche Abschreibung. Bei direkten Fördermitteln ist zu beachten, dass diese steuerlich als Einkommen angerechnet werden (ob das in allen Fällen so ist können wir nicht sagen) und man somit bei Auszahlung der Fördermittel entsprechend Steuern abführen und je nach Förderhöhe auch noch Steuervorauszahlungen leisten muss! Im Zweifelsfall ist sicherlich ein Steuerberater eine gute Investition, um für sich herauszufinden, welche Förderart die beste Option ist. Es gibt auch diverse kostenlose AfA-Onlinerechner, um einen ersten Eindruck zu bekommen.
Für die direkte Förderung gibt es u.a. folgende Optionen:
- Bayerische Landesstiftung; Link Downloadbereich
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (BLfD); Link Antrag -dieser wird über die untere Denkmalschutzbehörde (Landratsamt oder Stadt) eingereicht und an das BLfD übermittelt
- Bezirk Mittelfranken; Link Downloadbereich
- Deutsche Stiftung Denkmalschutz: fördert deutschlandweit. Regional zuständige Ansprechpartner sind HIER verlinkt
Bei allen genannten potentiellen Fördergebern muss ein mehr oder weniger umfangreicher Antrag gestellt werden, und es besteht natürlich nie ein Anspruch auf Föderung. Welche Maßnahmen bzw. Kosten grundsätzlich förderfähig sind variiert ebenfalls (z.B. nur die außenwirksamen Kosten wie Fassade / Fenster oder ein gedeckelter Anteil des sog. denkmalpflegerischen Mehraufwands). Teilweise ist auch der Zeitpunkt der Beantragung zu berücksichtigen. So ist bei einigen Fördergebern eine Förderung ausgeschlossen, wenn der Antrag erst nach Beginn der Sanierung eingereicht wird! Bei der Bayerischen Landesstiftung muss beispielsweise der Antrag lediglich vor Beginn der Sanierung eingereicht werden, dagegen darf beim BLfD erst nach Beantragung und Eingang des Bewilligungsbescheides mit der Sanierung begonnen werden. Am unkompliziertesten bzgl. dem Zeitpunkt der Beantragung ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz: hier kann die Förderung jederzeit, also auch nach Sanierungsbeginn beantragt werden (Frist für die Einreichung ist jedes Jahr am 31.08. für Förderung im jeweiligen Folgejahr, prinzipiell sind mehrfache Anträge möglich). Sicherlich gibt es noch einige weitere Optionen, das waren nur diejenigen mit denen wir uns näher auseinandergesetzt hatten.
Darüber hinaus sind das zuständige Landesamt für Denkmalpflege und die Gemeinde/Stadt an dieser Stelle sicherlich gute Ansprechpartner für weitere (lokale) Fördermöglichkeiten, z.B. über Städtebau-Förderprogramme o.ä. Viele Informationen zum Thema Zuschüsse und Steuervergünstigungen gibt es auch auf der Homepage des BLfD.
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Da die Freilegung der westlichen Fachwerkfassade ja doch einige Baustellen offenbart hat, haben wir uns auf die Suche nach alten Balken gemacht, um diese (anstelle von neuem Holz) zur Sanierung der Fachwerkfassade verwenden zu können. Alte Holzbalken haben den Vorteil, dass sie quasi "gut abgehangen" sind, d.h. das Risiko, dass das Holz nach dem Einbau noch "arbeitet" und z.B. Risse an den Gefachen entstehen ist recht gering. Außerdem fügt es sich optisch besser in die restliche Fassade ein, da alte Balken natürlich weniger scharfe Ecken und Kanten haben als moderne Holzbalken. Über Ebay Kleinanzeigen sind wir ganz in der Nähe unseres Heimatortes schließlich fündig geworden und konnten viele Eichenbalken einer abgerissenen Scheune zu einem sehr fairen Preis bekommen (besten Dank nochmal an dieser Stelle - die Einladung zur Besichtigung steht nach wie vor 😁)!
Dann hieß es erst mal Balken von Nägeln befreien und im Hof zwischenlagern. Dort liegen sie nun und warten sehnsüchtig auf ihren Einsatz 😊!
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Hier eine bildliche Zusammenfassung des bisherigen Rückbaus von der Südfassade im Dezember 2019 über das Innere im Frühjahr 2021 bis zur Westfassade im Sommer 2021.
Jetzt ist Färbi großteils wieder in den Stand 1786 zurückversetzt 🙃!
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In der ehemaligen Küche haben wir noch eine vorgemauerte Außenwand entdeckt, die wir "befreien" durften. Dabei haben wir sogar noch ein zugemauertes Fenster entdeckt, das wir bei der Sanierung wieder freilegen werden.
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Nach dem abgeschlossenen Rückbau innen war die Westfassade dran. Auf den Fachwerkbalken war Dachpappe aufgenagelt. Die komplette Fassade war mit Streckmetall versehen und mit Zementputz verputzt. Kleiner Hinweis an dieser Stelle: ein Fachwerkgebäude sollte nie mit Zementputz verputzt werden! Das Problem bei dieser Art von Putz ist, dass er keine Feuchtigkeit durchlässt, d.h. Feuchtigkeit im Holz kann nicht mehr "weg" und schädigt somit die Balken - so leider auch an unserer Westfassade geschehen. Generell haben alle Arten von wasserdampfundurchlässigen Verputzen nichts auf einer Fachwerkfassade zu suchen! Die Südfassade - die mit den hinterlüfteten Platten versehen war - ist im Vergleich noch deutlich besser in Schuss, weil hier keine Feuchtigkeit im Balken "festgehalten" wurde.
Die "Entputzung" der Fassade ist übrigens auf meiner persönlichen "TOP 10-Liste der bescheidenste Arbeiten" bislang definitiv auf dem ersten Platz 😅. Das macht wirklich keinen Spaß, weil das Streckmetall noch sehr gut in Schuss war und viel Widerstand geleistet hat. Allzu ruppig konnten wir an die Sache schließlich auch nicht rangehen, da wir die Fachwerkfassade natürlich nicht beschädigen wollten. Dass es dazu an einigen Tagen auch noch 35 Grad im Schatten hatte, hat es auch nicht gerade angenehmer gemacht. Insgesamt hat sich die ganze Aktion über fast eine Woche hingezogen.
Die komplette Nordfassade ist übrigens auch noch mit Streckmetall und Zementputz verputzt - der irgendwann auch noch runter muss - wir freuen uns jetzt schon riesig 😆! Das werden wir allerdings erst angehen, sobald das Haus sowieso komplett eingerüstet wird.